Sie haben eine Katzenallergie und möchten dennoch nicht auf eine Fellnase verzichten? Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich als Allergiker eine Katze ins Haus holen wollen. Eine Katze trotz Allergie zu besitzen ist trotzdem möglich.
Oft wird eine Katzenallergie auch als Katzenhaarallergie bezeichnet, was so nicht ganz korrekt ist, denn die Überempfindlichkeit wird durch Proteine ausgelöst, die aus den Talg- und Speicheldrüsen der Katzen stammen. Ein Protein namens „Fel d 1“ ist hierbei das relevanteste, da etwa 90% der Allergiker auf dieses reagieren. Dennoch ist die Bezeichnung Katzenhaarallergie nicht ganz unberechtigt, da neben den Hautschuppen vor allem die Katzenhaare durch die stetige Fellpflege der Vierbeiner eine enorme Menge dieser Proteine enthalten. Von Hautschüppchen und Haaren gelangen die winzigen Proteine auf Kleidung, Teppiche, Polstermöbel sowie viele andere Oberflächen und verteilen sich auf diesem Wege in der ganzen Wohnung und auch darüber hinaus.
Gründe für Allergien
Katzen setzen unterschiedlich große Mengen Fel d 1 in ihre Umwelt frei, abhängig von Rasse und Geschlecht, wobei es aber auch individuell sehr starke Schwankungen gibt. Das erklärt auch wieso Allergiker nicht bei jeder Katze (gleich stark) reagieren. Generell gilt, dass weibliche Tiere weniger Fel d 1 produzieren als ihre männlichen Artgenossen, und auch kastrierte Kater setzen Allergikern weniger zu als unkastrierte. Bei weiblichen Tieren scheint eine Kastration keinen Einfluss auf die Menge an Fel d 1 zu haben. Bei der Wahl der Katzenrasse sollten Sie als Allergiker auch einiges beachten: Es gibt keine antiallergene Katzenrasse, die gar kein Fel d 1 produziert, aber es gibt mehrere hypoallergene Rassen, die geringere Mengen des Proteins an die Umwelt abgeben und daher als allergikerfreundlich gelten.
Hier eine Übersicht:
Sibirische Langhaar-Katze:
Die Sibirische Langhaar-Katze gilt trotz ihres langen Fells als allergikerfreundlich, weil sie oftmals sehr viel geringe Mengen an Fel d 1 freisetzen als andere Katzen.
Sphinx-Katze:
Die nackte Sphinx-Katze gilt ebenso als besonders allergikerfreundlich, da sie ebenfalls weniger Fel d 1 produziert und die Verteilung des Allergens über das Fell wegfällt.
Cornish Rex / Devon Rex/ German Rex / Selkirk Rex-Katze:
Auch bei diesen Samtpfoten wird eine geringe Ausscheidung von Fel d 1 angenommen, obwohl auch einige Experten behaupten, es gebe keinen signifikanten Unterschied zu anderen Rassen.
Bengal-Katze:
Auch zu dieser Katzenrasse gibt es Stimmen, die sagen, dass sie sich besser für Allergiker eignen als andere Rassen, aber eben auch viele die dies verneinen.

Balinesen und Javanesen haben den Vorteil, dass sie wenig haaren und die Proteine daher weniger in der Umgebung verteilen.
Richtige Vorbereitung als Schlüssel
Wichtig ist es, dass Sie den Stubentiger kennenlernen und am besten mehrfach besuchen, bevor Sie ihn mit nach Hause nehmen. Denn nur so können Sie beobachten, ob und wie Sie auf die Katze reagieren, mit der Sie sich in Zukunft Ihre vier Wände teilen möchten. Leider ist nämlich auch ein weibliches Exemplar einer hypoallergenen Rasse nicht frei von Fel d 1 und somit keine Garantie für ein allergiefreies Miteinander. Zudem gibt es bei vielen Rassen zwar die Behauptung, sie seien allergikerfreundlich, aber die wissenschaftlichen Beweise dazu fehlen. Auch sind die individuellen Schwankungen der Fel d 1-Freisetzung zu groß, um sich als Allergiker allein auf die Wahl der Katzenrasse zu verlassen, ohne es vorher auszuprobieren. Informieren Sie sich vor der Wahl einer Katze außerdem über die Charaktereigenschaften der jeweiligen Rasse, da diese bei der Haltung neben den Grundbedürfnissen einer jeden Katze Rechnung zu tragen sind.
Menge an Erregern kann reduziert werden
Des Weiteren können Sie als Allergiker auch durch einige Vorkehrungen und besonders strenge Hygiene den Kontakt mit dem allergieauslösenden Protein auf ein Minimum reduzieren. An Fußbodenbelägen wie Laminat, Fliesen, PVC bleiben weniger Hautschuppen und Haare hängen und sie lassen sich besser reinigen als Teppiche. Das gleiche gilt für Sitzmöbel aus Leder oder Kunstleder statt Stoff. Machen Sie Ihr Schlafzimmer zur katzenfreien Zone oder Umhüllen Sie Ihre Matratze und Bettwäsche mit allergiedichtem Stoff (Encasing) und Waschen die Bezüge mindestens einmal wöchentlich. Setzen Sie einen Luftreiniger mit HEPA-Filter ein, um die Menge an Fel d 1 in Ihrer Wohnung zu reduzieren und waschen Sie sich nach dem Schmusen mit Ihrer Fellnase ordentlich die Hände.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es nicht DIE Katze für DEN Allergiker gibt. Die meisten Menschen reagieren auf Fel d 1, aber eben nicht alle. Die allergischen Reaktionen der Betroffenen sind zudem sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt auch nicht die Katze, die keine Allergene an die Umwelt abgibt, auch wenn einige Samtpfoten dies in erheblich geringerem Umfang tun. Diese Vorauswahl ist zwar hilfreich, aber am Ende bleibt nur ein Kennenlernen und Ausprobieren, um trotz Allergie dauerhaft das Glück mit einer Katze unter einem Dach zu finden.